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Keinen Bock auf Lesen?! Bücher sind langweilig und uncool? So denken vielleicht nicht wenige Sechstklässler. Welche meiner Freunde lesen? Gibt es zu Hause überhaupt Bücher? Und warum muss ich im Deutschunterricht immer nur langweilige Lektüren lesen?

Beim letzten Punkt wollen jetzt die Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer der Joseph Beuys Gesamtschule ansetzen. Durch das Projekt „Bücherkoffer“ soll es den Schülerinnen und Schülern aller sechsten Klassen ermöglicht werden, sich ein Buch aus dem Bücherkoffer auszusuchen. Im Deutschunterricht erstellen sie dazu dann in den folgenden Wochen individuelle Portfolios, beschäftigen sich auf kreative Weise mit Literatur und trainieren ihre Präsentationskompetenz bei Buchvorstellungen vor der Klasse.

„Die Idee ist, dass die Schüler so zum Gespräch über die von ihnen gelesenen Bücher kommen“, erklärt Benedikt Ketelaer, Vorsitzender der Fachschaft Deutsch an der Schule. „Durch diese wertvolle Art der Anschlusskommunikation über Literatur wollen wir eine positive Einstellung zum Lesen in den Kindern schaffen.“

Die Buchhandlung Hintzen in Kleve hat dabei geholfen, den Bücherkoffer zusammenzustellen. Es sollen so viele Leseinteressen wie möglich abgedeckt werden. „Wir haben darauf geachtet, dass auch und besonders die Jungs angesprochen werden“, so Ketelaer.  Es seien verschiedene Genres und Lesestufen vertreten. „Es gibt Bücher für Kinder, die viel und gerne lesen, und für solche, die vielleicht noch ein bisschen Schwierigkeiten haben, lange Texte zu bewältigen.“ Damit soll besonders dem Gedanken der Inklusion Rechnung getragen werden.

Die Besonderheit an der Sache: Jedes Kind bekommt sein Buch geschenkt. Das Projekt ist nämlich in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung „Träumen lohnt sich“ des Fußball-Nationalspielers Robin Gosens entstanden, der sich am Niederrhein für viele soziale Projekte einsetzt. Gosens sieht die Wichtigkeit des Lesens als entscheidend an für den Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler: „Lesen ist essentiell für die Bildung, aber auch für die Integration.“ So finanziert die Stiftung die Bestellung der Bücher, die sich die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler ausgesucht haben, in vollem Umfang und entlastet damit die Familien der Kinder.

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